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Trauergottesdienst in der Friedhofskapelle und Grablegung
↓ Notwendige Vorüberlegungen
↓ Ablauf in der Kirche bzw. Trauerkapelle
↓ Beisetzung des Sarges bzw. der Urne
↓ Beispiel mit Texten und Liedern
Grundsätzliche Vorüberlegungen
Folgendes müssen Sie zunächst bedenken, wenn Sie die Beerdigung bzw. die Trauerfeier planen!
Die Hinterbliebenen müssen sich zunächst entscheiden, welches Ausmaß die Begräbnisfeier haben soll, also welche grundsätzliche Form. Die römisch-katholische Kirche kennt in ihrer Ordnung der Begräbnisfeier folgende drei Grundformen: 1. Nur am Grab / 2. In der Friedhofskapelle und am Grab / 3. In der Kirche, der Friedhofskapelle und am Grab
Diese Formen unterscheiden sich also darin, ob die Beerdigung nur eine Station umfasst (nur am Grab), zwei Stationen (Friedhofskapelle bzw. Kirche und Grab) oder in der dritten Form gar drei Stationen (Friedhofskapelle bzw. Trauerhaus und Grab und Kirche).
Hier gebe ich Ihnen die Übersicht über die Begräbnisfeier mit zwei Stationen: Friedhofskapelle bzw. Kirche und Grab. Die Reihenfolge dieser beiden Stationen ist je nach örtlichen Traditionen und räumlichen Gegebenheiten unterschiedlich. Mehr zu den verschiedenen Formen der Beerdigung steht unter Ablauf Trauerfeier / Grundformen.
Die übliche Begräbnisfeier entsprechend der Ordnung der katholischen Kirche
Der Ablauf |
Hinweise zu Stücken des Ablaufes |
Musik oder gemeinsamer Gesang |
Feiert man den Trauergottesdienst In der Kirche, so erklingt hier zu Beginn die Kirchenorgel. In der Trauerhalle ist es ein Harmonium, eine elektronische Orgel oder ein anderes Instrument - entsprechend der örtlichen Möglichkeiten. |
Weihwasser |
Der Sarg oder die Urne wird mit Weihwasser besprengt. Diese Segenshandlung ist eine Tauferinnerung und besagt: Mit Jesus Christus bist du durch die Taufe verbunden - Mit ihm bist du gestorben - Mit ihm wirst du leben. |
Begrüßung |
Der Zelebrant (Priester / Diakon) begrüßt mit einer Grußformel und / oder einem Bibelzitat und einigen Begrüßungsworten die Trauergemeinde. Dabei nennt er den Namen der verstorbenen Person. |
Kyrie-Rufe |
Die drei einzelnen Abschnitte des Kyrie-Gebetes enden üblicherweise mit 1. Herr erbarme dich / 2. Christus erbarme dich / 3. Herr erbarme dich. Die Trauergemeinde wiederholt jeweils diesen Satz. |
Gebet |
Kurzes Eingangsgebet, das die Situation (Tod / Trauer / Hilflosigkeit) beschreibt und Gott bittet, den Verstorbenen gnädig aufzunehmen. |
Schriftlesung |
Der Zelebrant liest einen Text aus der Heiligen Schrift (Bibel). Den Ruf "Wort des lebendigen Gottes" am Schluss der Lesung aus dem Alten oder Neuen Testament beantwortet die Gemeinde mit: "Dank sei Gott". Wird ein Evangeliumstext gelesen, so beendet ihn der Zelebrant mit "Evangelium unseres Herrn Jesus Christus". Die Gemeinde antwortet "Lob sei dir, Christus". |
Homilie = Ansprache / Trauerpredigt mit Auslegung des Lesungstextes |
Die Predigt bezieht die frohe Botschaft vom Leben und der Auferstehung Jesu Christi auf das Leben des Verstorbenen. |
Stille |
Es folgt Stille, um die Predigtworte in Bezug auf die eigene Situation und das Leben des Verstorbenen zu bedenken. |
Lied oder Psalm |
Mit einem gemeinsam gesungenen Lied werden die Trauernden, die nun lange zugehört haben, aktiv einbezogen. Wird statt eines Liedes ein Psalm gesprochen, so spricht die Gemeinde zu Beginn und am Schluss oder auch nach jedem Absatz einen Vers (Kehrvers). |
Anrufungen |
Mehrmalige Bitten, den Verstorbenen zu erlösen. Die Bitten werden von allen Trauergästen jeweils durch das gemeinsam gesprochene "Erlöse sie (ihn), o Herr" oder "Erlöse sie (ihn), o gütiger Gott"ergänzt. |
Gebet |
Ein kurzes Gebet, in dem Gott gepriesen wird und gebeten, die verstorbene Person bei sich aufzunehmen. (Bitte um Trost für die Hinterbliebenen) Folgt keine Grablegung mit Fürbittgebeten, so können hier die Fürbitten mit dem Vaterunser gebetet werden. |
Auszug / Sarggeleit bzw. Urnengeleit zur Ruhestätte |
Wird dieser Wortgottesdienst ohne Sarg gefeiert oder bleibt der Sarg stehen, weil er zur späteren Einäscherung abgeholt wird, so verlassen die Trauergäste still (eventuell begleitet von Musik) den Raum. Die Trauergäste geleiten den Sarg bzw. die Urne in einer Prozession zur letzten Ruhestätte. Je nach örtlichem Brauch wird dabei gesungen und das Sarggeleit von Glockenklängen begleitet. |
Weiter: ↓ Ablauf der Beisetzung auf dem Friedhof
Die Beisetzung des Sarges bzw. der Urne geschieht zumeist im Anschluss an die Trauerfeier (Wortgottesdienst zur Beerdigung), die in der Friedhofskapelle stattfand. Doch aufgrund örtlicher Gegebenheiten und Traditionen ist die Reihenfolge mancherorts anders; dann folgt der Wortgottesdienst erst nach der Beisetzung.
Am Grab |
Hinweise zur Beisetzung |
Gebet oder persönliche Worte |
Der Zelebrant wartet bis alle Teilnehmer des Trauerzuges die Grabstelle erreicht haben. Er spricht ein Gebet oder / und einige persönliche Bemerkungen. |
Weihrauch |
Weihrauch ehrt Gott und verdeutlicht zeichenhaft, dass unsere Gebete, unser Sehnen und unser Hoffen zu Gott aufsteigen. |
Einleitung der Grablegung |
Der Priester liest einen tröstenden Bibeltext. |
Grablegung |
Einsenken des Sarges bzw. Legen der Urne in die Grabstelle. |
Weihwasser |
Der Sarg oder die Urne wird noch einmal mit Weihwasser gesegnet. Das Weihwasser als Zeichen für das Taufwasser vergegenwärtigt die Verbindung zu Gott, die durch die Taufe entstand. |
Findet die gesamte Begräbnisfeier nur am Grab statt (Begräbnis mit einer Station), ... |
... so ist hier der Zeitpunkt für die Schriftlesung und das stille Gedenken. |
Erdwurf |
Der Zelebrant wirft Erde in das Grab. Die Vergänglichkeit des Körpers und das Zurückkehren des Leibes zur Erde wird mit dieser symbolischen Handlung ausgedrückt. |
Kreuzzeichen |
Der Pfarrer zeichnet mit seiner Hand das Kreuz über dem Grab oder / und steckt das Kreuz, das dem Leichenzug vorangetragen wurde, in die Erde. Auch dies ist eine Zeichenhandlung, also eine Handlung mit starker symbolische Aussagekraft: Das Kreuz steht für das Sterben des Leibes und gleichzeitig für Auferstehung und ewiges Leben mit Jesus Christus. |
Gesang oder Glaubensbekenntnis |
Die Trauergäste bekunden nun ihr Glauben. Das geschieht mit einem Glaubenslied oder Auferstehungslied. An Stelle des Liedes kann der Glaube mit einem gesprochenen Credo (Glaubensbekenntnis) ausgedrückt werden. Üblich ist es das alte Apostolische Glaubensbekenntnis (Apostolikum). |
Fürbitten |
Fürbitten sind Bitten, die man für andere Menschen vor Gott ausspricht. Da das Mitgefühl für den Mitmenschen grundlegend zum Christentum gehört, sind Gottesdienste ohne Fürbitten nicht denkbar. Hier betet man für den Gestorbenen, für die aktuell Trauernden, wie auch für früher Verstorbene und ggf. für aktuelle Opfer von Krieg und Katastrophen. |
Vaterunser |
Das gemeinsame sprechen des Gebetes der Christenheit verbindet die Trauernden mit den Menschen, die vor ihnen lebten und nach ihnen kommen werden, wie auch mit den Christen aller Nationen. |
Schlusssegen |
Segen bedeutet die Nähe Gottes und die Geborgenheit bei Gott. Mit dem Zuspruch der Nähe Gottes schickt der Geistliche die Trauergemeinde auf den Weg in die Zukunft. |
Abschied |
Indem sie nun nacheinander ans Grab treten und ein leises Gebet sprechen oder dem Verstorbenen still einen Gruß zurufen, nehmen die Trauernden Abschied. |
Beileidsbekundungen |
Gegebenenfalls drückt man den trauernden Angehörigen das Beileid aus. Dabei berücksichtigt man, ob diese das möchten. Haben sich die Hinterbliebenen dazu vorher nicht geäußert, so erkennt man ihren Wunsch daran, wo sich die Angehörigen nun aufhalten. Haben sie abseits Stellung genommen, so lässt man sie mit ihrer Trauer allein; stehen sie neben dem Grab, so darf man ihnen gern die Hand reichen, sie ggf. drücken und das Mitgefühl bekunden. |
↓ Weiter: Beispiel mit Texten und Liedern
Die katholische, kirchliche Bestattung
Die hier gezeigten liturgischen Texte sind Beispiele. Die jeweils offiziellen Texte der katholischen Bestattungsliturgie finden Sie in den Veröffentlichungen des Deutschen Liturgischen Instituts.
Friedhofsglocke
Die kleine Glocke der Friedhofskapelle, so eine vorhanden ist, wird zu Beginn des Trauergottesdienstes geläutet.
Musik oder gemeinsamer Gesang
Wenn man sich für Instrumentalmusik entscheidet:
Johann Sebastians Bachs Largo ma non tanto ist ein Musikstück, das an diese Stelle gut passt. Largo bedeutet langsam. Ma non tanto steht für "nicht so sehr". Die Melodie ist also langsam aber nicht bedrückend, sondern leicht und tröstend. Hier hören ist das Largo ma non tanto auf Klavier gespielt:
Extra Seite: Mehr Musikvorschläge
Wenn man gemeinsam ein Lied singt:
Der Trauerchoral "Wir sind nur Gast auf Erden" ist ein bekanntes katholisches Beerdigungslied. Im Gotteslob steht es unter Nr. 656. Hören Sie es hier gesungen - auf Klavier begleitet:
Unter Lieder / Gesang gebe ich Ihnen den Text des Liedes. Und hier ist eine große Auswahl von Liedern, die man zur Bestattung gemeinsam singen kann.
Weihwasser
Der Zelebrant (Pfarrer bzw. Diakon) besprengt den Sarg bzw. die Urne mit Weihwasser.
Begrüßung
Der Zelebrant eröffnet die Begräbnisfeier mit mit einer liturgischem Grußformel:
Der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes sei mit euch. Alle: Amen.
oder / und einem Trostvers aus der Bibel:
Mit Leib und Seele lege ich mich vertrauensvoll in deine Hände, denn du hast mich erlöst, treuer Gott. (Psalm 31,6)
oder / und persönlichen Worten:
Wir sind nun hier zusammengekommen, um Abschied von N.N. zu nehmen. Tiefe Trauer erfüllt die Angehörigen. Wir tragen diesen Schmerz gemeinsam; und wir tragen ihn vor Gott, möge er uns Trost und Hoffnung schenken.
Kyrie - Rufe
Kyrie-Rufe können das folgende Gebet einleiten:
Zelebrant: Herr Jesus Christus! Du bist für uns gestorben: Herr, erbarme dich!
Alle: Herr, erbarme dich!
Zelebrant: Du bist vom Tode auferstanden: Christus erbarme dich!
Alle: Christus, erbarme dich!
Zelebrant: Du hast uns im Hause deines Vaters eine Wohnung bereitet: Herr erbarme dich!
Alle: Herr, erbarme dich!
Gebet
Herr über Leben und Tod, du hast unsere Glaubensschwester (unseren Glaubensbruder) N.N. zu dir gerufen. Wir bitten dich: Komm ihr (ihm) mit deiner Liebe entgegen und nimm alle Schuld von ihr (ihm). Gib ihr (ihm) den Frieden, den die Welt nicht geben kann. In der Gemeinschaft der Heiligen schenke ihr (ihm) Auferstehung zum ewigen Leben. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Alle: Amen
Schriftlesung
Hier als Beispiel eine Lesung aus den Weisheiten Salomos (In der Einheitsübersetzung). Dieser Text passt zum Begräbnis eines Menschen, der kein hohes Alter erreichte.
Der Gerechte, kommt auch sein Ende früh, geht in Gottes Ruhe ein. Denn ehrenvolles Alter besteht nicht in einem langen Leben und wird nicht an der Zahl der Jahre gemessen. Mehr als graues Haar bedeutet für die Menschen die Klugheit, und mehr als Greisenalter wiegt ein Leben ohne Tadel. Er gefiel Gott und wurde von ihm geliebt. Früh vollendet, hat er doch ein volles Leben gehabt; da seine Seele dem Herrn gefiel, enteilte sie aus der Mitte der Bösen. Gnade und erbarmen wird deinem Auserwählten zuteil, Belohnung seinen Heiligen. (Weisheiten 4, 7-10a.13.14a.15)
Im Kapitel Bibellesung biete ich Ihnen weitere Bibeltexte zur Auswahl.
Homilie
In der katholischen Kirche bezeichnet Homilie die Predigt im Gottesdienst, in der die vorgetragenen biblischen Lesungen ausgelegt werden. (Wikipedia / Homilie)
Statt einer Homilie (Predigt / Ansprache) kann ein meditativer Text gelesen werden.
Stille
Der Pfarrer leitet die Stille z. B. so ein:
Lasst uns in der Stille noch einmal dem Verstorbenen (der Verstorbenen) ganz nah sein. Wer es nicht mehr schaffte ihm hier auf Erden etwas Liebes zum Abschied zu sagen, kann das nun in Stille tun. Wir vertrauen darauf, dass Gott unsere Gedanken hört und weiterträgt.
Lied oder Psalm
Wenn ein Lied gemeinsam gesungen wird:
Maria, breit den Mantel aus, / mach Schirm und Schild für uns daraus, / lass uns darunter sicher stehn, / bis alle Stürm vorübergehn! / Patronin voller Güte, / uns allezeit behüte! (Gotteslob Nr. 595)
Dieser Choral "Maria breit den Mantel aus" auf YouTube vorgesungen:
• Maria breit den Mantel aus - Gemeindegesang /
Informationen zum Lied und der Liedtext
Wenn statt des Liedes ein Psalm gesprochen wird:
So liest eine Person den Psalmtext und die Trauergemeinde umrahmt ihn mit einem Kehrvers:
Alle: Gott ist mein Hirte; er schenkt mir das Wasser des Lebens
I: Der Herr ist mein Hirt; darum leide ich keine Not. Er bringt mich auf saftige Weiden, lässt mich ruhen am frischen Wasser und gibt mir neue Kraft.
Alle: Gott ist mein Hirte; er schenkt mir das Wasser des Lebens
I: Auf sicheren Wegen leitet er mich, dafür bürgt er mit seinem Namen. Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, Herr, bist ja bei mir; du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut. Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir deinen Tisch; festlich nimmst du mich bei dir auf und füllst mir den Becher randvoll.
Alle: Gott ist mein Hirte; er schenkt mir das Wasser des Lebens
I: Deine Güte und Liebe umgeben mich an jedem neuen Tag; in deinem Haus darf ich nun bleiben mein Leben lang.
(Das obige Beispiel ist eine Psalmlesung mit dem Psalm 23, in der Übersetzung der Guten Nachricht / © Deutsche Bibelgesellschaft 1997)
Mehr Beispiele für die Lesung eines Psalms (auch moderne Psalmübertragungen) gebe ich Ihnen unter Psalmtexte
Anrufungen
Das folgende Gebet kann so eingeleitet werden:
Zelebrant: Wir beten voll Vertrauen zu unserem Herrn Jesus Christus für unseren Glaubensbruder (unsere Glaubensschwester):
Zelebrant: Erlöse ihn (sie), großer Gott!
Alle: Erlöse ihn (sie), o gütiger Gott
Z.: Von aller Schuld
Alle: Erlöse ihn (sie), o gütiger Gott
Z.: Durch deine Menschwerdung
Alle: Erlöse ihn (sie), o gütiger Gott
Z.: Durch dein Kreuz und Leiden
Alle: Erlöse ihn (sie), o gütiger Gott
Z.: Durch deinen Tod und deine Auferstehung
Alle: Erlöse ...
Z.: Durch deine Wiederkunft und deine ewige Herrlichkeit
Alle: Erlöse ...
Gebet
Zelebrant: Allmächtiger Gott. Wir geben N.N. in deine Hände. Wir danken dir für alles Gute, das du ihm (ihr) im Leben auf dieser Erde geschenkt hast. Danke, dass wir ihn (sie) bei uns hatten. Wir danken auch für alles Gute, das wir durch ihn (sie) erfahren durften. (Hier können noch persönliche Dankesworte eingefügt werden.) Wir bitten dich, breite deine Arme nun weit aus, nimm ihn (sie) liebevoll auf und schenke ihm (ihr) bei dir eine ewige Heimat. Wir bitten dich, sei du in unserer Trauer bei uns und lass auch uns einst in Frieden zu dir heimgehen. Alle: Amen.
Auszug
Zum Auszug der Trauergemeinde aus der Kirche bzw. Trauerkapelle erklingt entweder:
Franz Schuberts Heilig, heilig, heilig (Sanctus). Hören Sie hier dieses Sanctus als instrumentales Orgelstück:
oder:
Ludwig van Beethovens Mondschein-Sonate (1. Satz Klaviersonate Nr. 14 op. 27 Nr. 2 in cis-Moll)
Informationen zu diesen Musikstücken und weitere Empfehlungen für Musik zum Auszug mit Hörbeispielen finden sie im Kapitel Musik / Abschluss
Sarggeleit / Urnengeleit
Die Glocke der Friedhofskapelle begleitet die Trauergemeinde und den Sarg zu zur letzten Ruhestätte. Je nach örtlicher Tradition und Wunsch der Angehörigen wird während dieser Trauerprozession ein Lied gesungen.
Gebet oder persönliche Worte
Gebet: Allmächtiger Gott, durch deinen Sohn Jesus Christus ist das Grab zum Zeichen der Hoffnung geworden. Wir dürfen glauben, dass nach diesem Leben ein neues Leben in deiner Herrlichkeit folgt. Verbunden mit dieser Hoffnung legen wir diesen Menschen, der von uns gegangen ist, in deine Erde.
Persönliche Worte: Voll Trauer stehen wir an diesem Grab. Das Grab ist für uns Ausdruck der Vergänglichkeit irdischen Lebens. Doch durch Jesus Christus ist es auch zum Zeichen der Hoffnung geworden. So verbinden sich nun der Schmerz des Abschieds mit der Hoffnung auf eine ewige Heimat, die Gott unserer lieben Verstorbenen schenkt.
Grablegung
Der Zelebrant liest diesen Bibeltext:
Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben und wenn er auch stirbt. Wer lebt und an mich glaubt, der hat das ewige Leben. (Johannes 11,25)
oder diese Bibelstelle:
Der allmächtige Gott, der dich geschaffen hat, ruft dir zu: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich rufe dich bei deinem Namen: Du bist mein.
Der Sarg bzw. die Urne wird nun in das Grab gesenkt.
Weihwasser
Der Geistliche (Priester / Pfarrer / Diakon) besprengt den Sarg bzw. die Urne mit geweihtem Wasser und erklärt diese Zeichenhandlung indem er spricht:
Durch die Taufe im Wasser hat Gott einen heiligen Bund mit dir geschlossen. Er setze nun fort, was er in der Taufe begonnen hat.
Erdwurf
Der Geistliche wirft Erde auf den Sarg und spricht dazu:
Von Erde bist du genommen. Zu Erde wirst du wieder werden. Gott selbst wird dich auferwecken am Jüngsten Tag.
„Erde zu Erde, Asche zu Asche und Staub zu Staub.“ Der dreimalige Erdwurf verweist dabei auf die Dreieinigkeit (die Einheit der drei Personen des göttlichen Wesens: Gott, Jesus Christus und dem Heiligen Geist) und auf die Auferstehung, die auch Thema der folgenden Bibellesung ist.
Kreuzzeichen
Der Pfarrer lässt sich nun das Kreuz (Vortragekreuz) reichen, dass dem Sarg / der Urne auf dem Weg zum Grab vorangetragen wurde. Er steckt das Vortragekreuz in die Erde und spricht:
Das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus, das Symbol der Hoffnung, Zeichen, dass das Leben stärker ist als der Tod, sei aufgerichtet über dir.
Oder er macht ein Kreuzeszeichen über dem Grab:
Auferstehung und Heil ist uns gegeben durch das Leben, das Sterben und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. So nimm das Zeichen des Kreuzes. Friede sei mit dir.
Gesang bzw. Glaubensbekenntnis gemeinsam gesungen oder gesprochen
Traditionell folgt nun ein Glaubenslied oder Auferstehungslied. Zumeist wird der Lobgesang Marias (Magnificat) gesungen. Die Trauergemeinde umrahmt den Gesang des Geistlichen mit einem Kehrvers:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingab. Wer an ihn glaubt, hat teil an seinem Leben.
Manificat mit Orgelbegleitung in der Messe gesungen:
• Magnificat in der Messe gesungen
Anhören: • Magnificat / Taizé - anhören
Wenn ein Chor oder Solosänger singt, so kann das "So sehr hat Gott die Welt geliebt" (Johannes 3,16) als Lied vorgesungen werden: Hier ein Beispiel:
• So sehr hat Gott die Welt geliebt - anhören
Alternativ wird ein Glaubensbekenntnis gesprochen. Üblich ist das apostolische Glaubensbekenntnis (Apostolikum):
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
Fürbitten
Gebet für Verstorbene und Lebende
Der Geistliche bittet
für alle Verstorbenen, dass sie Gnade bei Gott finden / für die Trauernden an diesem Grab, dass sie getröstet werden / für die Lebenden, dass sie klug werden.
Die Trauergäste bekräftigen jede Bitte mit
Wir bitten dich, erhöre uns.
Vaterunser
Das Vaterunser wird von der gesamten Trauergemeinde gemeinsam gesprochen:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schlusssegen
Der Zelebrant segnet den Verstorbenen mit einer Segensformel wie der folgenden. Die Trauergäste bekräftigen den Segen mit einem abschließenden Amen.
Herr, gib ihm (ihr) die Erfüllung seiner (ihrer) Sehnsucht und vollende sein (ihr) Leben in dir. Lass ihn (sie) dein Angesicht schauen.
Mehr zum Ablauf von Trauerfeier / Beerdigung / Bestattung:
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