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Texte / Gedichte, die man am Grab lesen kann und die Bedeutung und der Brauch des Werfens von Erde und Blumenblättern ins Grab.
Nach der Einsenkung des Sargs bzw. der Urne in das Grab, wird der Pfarrer bzw. die Pfarrerin dreimalig Erde ins Grab werfen und einen der beiden folgenden Sätze sprechen:
Von Erde bist du genommen; / zu Erde wirst du wieder werden. / Gott selbst wird dich / auferwecken am jüngsten Tag.
oder
Aus Erde bist du genommen, / der Erde geben wir dich zurück, / dein Gott wird dich rufen / zu neuem Leben. / Erde zu Erde, / Asche zu Asche, / Staub zu Staub.
Zum Abschluss der Zeremonie am Grab, nach dem Segen für die Trauergemeinde, werden die Trauernden ans Grab treten und ebenfalls Erde auf Sarg oder Urne werfen. Die Erde ist ein besonders aussagekräftiges Element; man sagt damit dem Verstorbenen:
"Die Erde ist wie ein Mutterschoß, / aus dem alles Leben entspringt. / Die Erde ist die Heimat / jeden Lebens, aller Menschen. / Du bist an deinem Ursprung angekommen, / auf dem Weg zurück in die Heimat."
"Mit dem Werfen dieser Erde / erweise ich dir einen Liebesdienst: / Ich decke dich zu, / ich bedecke dich / mit der Kraft des Lebens. / Ich bedecke dich, / wie ein Samenkorn mit Erde / bedeckt werden muss, / damit es die Chance hat, / aufzugehen."
"Es verhelfe auch dir / die Erde zu neuem Leben. / Mit diesem Erdwurf / beginne ich symbolisch, / das Grab zu schließen. / Sei geborgen in deiner neuen, / deiner alten, deiner ewigen Heimat.
(Text: Frank Maibaum)
Die Bedeutung des Erdwurfs
Eine solche Zeichenhandlung, kann still geschehen. Man muss dazu nichts Erklärendes sagen; solche Handlungen sprechen für sich; ihr Symbolgehalt ist so elementar, dass jeder Mensch sie ohne erklärende Worte erstehen kann. Doch gern darf man einen Text damit verbinden, der dieser Handlung ein besonderes Gewicht gibt, wie das folgende Beispiel zum dreimaligen Erdwurf zeigt.
Mit diesem Erdwurf
Mit diesem Erdwurf sagen wir:
Nun geh, wir halten dich nicht mehr; / doch reichen dir die Hand / für ein Auf Wiedersehen.
Mit diesem Erdwurf / vertreiben wir Dunkles, / verliert Ungelöstes seine Wichtigkeit, / decken wir die Fragen zu, / auf die niemand eine Antwort weiß.
Mit diesem Erdwurf / klingt ein Danke über das Feld / steigen schöne Erinnerungen / aus der Tiefe, / ist der Grund gelegt, / auf dem Neues wachsen kann.
(Texte: Frank Maibaum)
Lesetext zum Werfen der Erde auf den Sarg bzw. die Urne
Die gesegnete Erde (Irische Segenswunsch, der Trauersituation angepasst)
Die gesegnete Erde, / die gute, reiche Erde, / war immer für dich da! / Weich war die Erde dir, / wenn du auf ihr ruhtest, / müde am Ende eines Tages. / Die gesegnete Erde, / die gute, reiche Erde, / sei weiterhin für dich da! / Leicht ruhe die Erde nun / auf dir am Ende dieses Lebens, / dass du sie schnell abschütteln kannst, / und auf und davon / auf deinem Weg zu Gott, / der die Erde segnet wie auch dich.
(Textbearbeitung: Frank Maibaum)
Weiter: ↓ Blumenblätter in das Grab werfen
Das ist die Bedeutung der Blumen, die man in das Grab wirft bzw. streut
Das Geräusch, wenn die Erde auf den Sarg fällt, empfinden Trauernde oft als hart. Der Klang des Erdwurfs verdeutlicht so schmerzhaft den endgültigen Abschied. Daher möchten viele Hinterbliebene auf das Werfen von Erde verzichten. So wird bei vielen Trauerfeiern darum gebeten, dass ein Körbchen mit Blumenblättern bereit steht, die man statt der Erde wirft. Ich empfehle den Blumenwurf nur als zusätzliche Zeichenhandlung, denn die Symbolkraft der Erde ist nicht zu übertreffen. Auf sie sollte nicht verzichtet werden, so schmerzlich der Erdwurf auch ist. Die Blumen einzeln, als Blätter oder Sträußchen ins Grab geworfen drücken aus:
"Ich habe dir Blumen mitgebracht. / Ich schenke sie dir als Zeichen, / dass ich mit meinem Herzen bei dir bin. / Ich streue sie dir auf den Weg, / dass du auf Blumen gehst, / in einen neuen Abschnitt deines Seins. / Sie sind ein Willkommensgruß / zum Einzug in eine neue Welt. / So mögen Blumen dich bedecken, / und sein, wie ein blühenden Paradiesgarten, / aus der die Menschen einst kamen. / Da mögest du dich wiederfinden. / Du bist daheim."
(Text: Frank Maibaum)
In der katholischen Kirche gehört es zur Bestattungsliturgie, dass der Geistliche den Sarg bzw. die Urne mit Weihwasser besprengt. Diese Zeichenhandlung soll an die Taufe erinnern, in der der Verstorbene einen unauflösbaren Bund mit Gott einging. Das Besprengen des Sarges bzw. der Urne macht deutlich, dass dieser Bund weiterhin besteht. In einigen Gegenden ist es Brauch, dass alle Beerdigungsteilnehmer den Sarg / die Urne mit Weihwasser "bespritzen", wie auf der Website des Bistums Mainz erklärt wird. Wenn Ihnen der Erdwurf befremdlich ist und Sie eine sinnvoll, alternative Symbolhandlung suchen, so besprechen Sie mit Ihrem Geistlichen, inwieweit stattdessen das Besprengen des in die Erde gelassenen Sarges mit Weihwasser möglich ist.
Bildnachweis: pixabay / stux-12364
Mehr Informationen und Texte zur Grablegung:
1 Trauerzug zum Grab
2 Weg als Andacht
3 Ablauf am Grab
⇒ Gebete
⇒ Liebe Wünsche / Segen