Zum Begräbnis eines Menschen, der seiner (alten) Heimat sehr verbunden war, kann man zum Abschied und zur Beerdigung ein passendes Heimatlied singen - als Erinnerungslied.
So leb' denn wohl, du stilles Haus! / Ich zieh' betrübt von dir hinaus; / ich zieh' betrübt und traurig fort, / noch unbestimmt, an welchen Ort.
So leb' dann wohl, du schönes Land, / In dem ich hohe Freude fand; / du zogst mich groß, du pflegtest mein. / Und nimmermehr vergess' ich dein!
So lebt denn all' ihr Lieben wohl, / von denen ich jetzt scheiden soll; / und find' ich draußen auch mein Glück, / denk' ich doch stets an euch zurück.
Text: Ferdinand Raimund / Musik: Wenzel Müller 1828
Informationen zum Lied "So leb' denn wohl, du stilles Haus!"
Das Lied stammt aus dem Zauberspiel "Der Alpenkönig und der Menschenfeind", das Ferdinand Raimund (* 1.6.1790 Wien-Mariahilf, † 5.9.1836 durch Freitod in Pottenstein (Niederösterreich) im Jahr 1828 schrieb. Er arbeitete als Volksschauspieler und Theaterdichter in Wien zusammen mit dem Komponisten und Kapellmeister Wenzel Müller der das Zauerspiel (barockes Theaterstück) vertonte. Das Stück wurde am 17. Oktober 1828 im Theater in der Wiener Leopoldstadt uraufgeführt.
Vom Komponisten Wenzel Müller kennen wir kein zuverlässiges Geburtsdatum; getauft wurde er am 26. September 1759 Tyrnau, Mähren (Trnávka, Tschechische Republik); er starb am 3. August 1835 Baden bei Wien (so das Sterbebuch der Pfarrei St. Stephan in Baden.)
"So leb den Wohl du stilles Haus" erfreute sich schnell allgemeiner Beliebtheit, wurde früh zum Volkslied und galt lange als beliebtes Auswandererlied.