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Alte Kirchengebete zu Requiem, Begräbnisfeier, Beisetzung, Trauergottesdienst und Totenmesse

Es gibt spezielle Trauersituationen, in denen heute noch eines der ganz alten Kirchengebete gesprochen werden kann - so wie es schon vor Jahrhunderten bei der Begräbnisfeier gebetet wurde. So kann ein solcher Trauertext z. B. angebracht sein, wenn der Verstorbene ein Liebhaber alter (liturgischer) Texte war oder man sich ausdrücklich in die Reihe der Ahnen stellen möchte und sich mit einem alten Gebet ihnen verbunden fühlt.

Das älteste bekannte christliche "Totengebet"

Formuliert hat das folgende Beisetzungsgebet der ägyptische Mönch und Bischof Serapion der im Jahr 370 starb.

Herr Gott, / Du hast Macht über Leben und Tod. / Du bist Herr der Geister und aller Menschen. / Du tötest und machst lebendig, / führst ins Reich des Todes und wieder heraus.* / Du hast den Menschen geschaffen / und ziehst Deine Gläubigen zur dir, / dass sie Ruhe finden. / Deine Geschöpfe wandelst Du / und gibst ihnen eine neue Gestalt, / aber Du allein bist unveränderlich, / unvergänglich und ewig. / Wir bitten Dich für N. N. / Lass sie (ihn) ruhen in Frieden / und erwecke sie (ihn) am Tage, / den Du bestimmt hast nach deiner Verheißung. / Gib ihr (ihm) teil an den ewigen Freuden. / Gedenke nicht ihrer (seiner) Sünden und gib, / dass ihr (sein) Ausgang voll Friede sei. / Heile die Trauer der Lebenden / durch Deinen tröstlichen Geist / und schenke uns allen ein seliges Ende / durch Jesus Christus, deinen Sohn.

Serapion von Thmuis, 300 - 370 n. Chr.

* Bei der Formulierung des obigen Gebets hat sich Bischof Serapion am ersten Buch Samuel orientiert: Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des Herrn, und er hat die Erde darauf gesetzt. (1. Samuel 2, 6-8 / Übersetzung: Luther 2017)

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Der älteste bekannte Valetsegen

"Valet" ist ein altes Wort für Abschiedsgruß. "Es möge dir gut gehen", kann man es übersetzen. Dieser Valetsegen wurde im Mittelalter in lateinische Sprache den Sterbenden am Sterbebett zugesprochen, wie auch den Verstorbenen am offenen Grab.

Es segne dich Gott, der Vater, / der dich nach seinem Bild geschaffen hat. / Es segne dich Gott, der Sohn, / der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. / Es segne dich Gott, der heilige Geist, / der dich zum Leben gerufen und geheiligt hat. / Gott, der Vater und der Sohn und der heilige Geist, / geleite dich durch das Dunkel des Todes. / Er sei dir gnädig im Gericht und / und gebe dir Frieden und ewiges Leben. / Amen.

Bestattungssegen aus dem 8. Jahrhundert überliefert

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Trauergebet aus einer schlesischen Agende von 1874

Allmächtiger, ewiger Gott,
lieber himmlischer Vater!
Wir danken Deiner milden Güte und Barmherzigkeit,
dass Du diese unsere Mitschwester
in Christo hast selig entschlafen lassen
und sie mit Gnaden von diesem Jammerthal
zu dir genommen in den Himmel.
Wir zweifeln nicht,
dass ihre Seele nun daheim ist
bei dem Herrn,
und dass Du ihren Leib,
den wir hier zur Erde bestatten,
an jenem Tage zur ewigen Herrlichkeit
wieder auferwecken wirst.
Wir bitten Deine Barmherzigkeit,
Du wollest durch Deine Gnade
auch uns in wahrer Buße,
rechtem Glauben und aller Gottseligkeit
allezeit fest behalten:
Damit wir hier auf Erden christlich leben
und endlich in Christo Jesu
ein selig Sterbestündlein erlangen.
Am jüngsten Tage aber
zum ewigen Leben auferstehen
durch Jesum Christum,
Deinen lieben Sohn,
unsern Herrn. Amen

Wenn ein Verstorbener eine starke Bindung bzw. Erinnerung an seine frühere oder jetzige Heimat hat, so eignet sich als Gebet bzw. Lesungstext in der Trauerhalle und am Grab ein Heimattext. Im Kapitel Trauersprüche finden Sie dazu auf einer extra Seite Heimatlieder und Heimatgedichte.

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Mittelalterliche Liedtexte zum Thema Sterben und Ewiges Leben

Auf ein Bestattungsgebet aus dem 9. Jahrhundert geht der folgende Text zurück. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde dazu eine Melodie geschrieben. Es war lange eines der beliebtesten kirchlichen Bestattungslieder

Mitten wir im Leben sind wir / mit dem Tod umfangen. / Wen suchen wir, der Hilfe tu, / dass wir Gnad erlangen? / Das bist du, Herr, alleine. / Uns reuet unser Missetat, / die dich, Herr, erzürnet hat. / Heiliger Herre Gott, / heiliger starker Gott, / heiliger barmherziger Heiland, / du ewiger Gott, / lass uns nicht versinken / in des bittern Todes Not. / Kyrieleison.

Evangelisches Gesangbuch Nr. 518 / Gotteslob 654 / Auf der Seite Predigtpreis ist dazu eine Predigt

Der folgende Text ist ein mittelalterliches Gebet für einen Verstorbenen. Im katholischen Kirchengesangbuch "Gotteslob" finden wir dazu eine Melodie und die Empfehlung, diesen Beerdigungsgesang zum Sarggeleit (auf dem Weg zum Grab) zu singen.

Zum Paradies / mögen Engel dich geleiten, / die heiligen Märtyrer dich begrüßen / und dich führen / in die heilige Stadt Jerusalem. / Die Chöre der Engel / mögen dich empfangen, / und durch Christus, / der für dich gestorben, / soll ewiges Leben dich erfreuen.

(Gotteslob Nr. 515 - Als Lied auf dem Weg zur Ruhestätte)

 

Welche Bedeutung haben diese alten, christlichen Gebete für heutige Bestattungen, Begräbnisfeiern und Beisetzungen?

Hat ein solches Trauergebet heutzutage noch Platz in einer Trauerzeremonie?

Ich zeige Ihnen diese alten Trauergebete in erster Linie, damit Sie sehen, mit welchen Worten man in früheren Zeiten in der Trauerhalle und am Grab betete. Doch es gibt auch heute noch Gründe, ein solches Gebet zum Abschied in der Trauerkirche, Trauerhalle oder am Grab zu sprechen: Vielleicht hat die verstorbene Person eine Liebe zu alten Texten oder ihre Wurzeln in der Region , aus der das alte Bestattungsgebet kommt.

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