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Das älteste bekannte christliche "Totengebet"
Formuliert hat das folgende Beisetzungsgebet der ägyptische Mönch und Bischof namens Serapion von Thmuis, der im Jahr 370 starb.
Herr Gott, du hast Macht über Leben und Tod. Du bist Herr der Geister und aller Menschen. Du tötest und machst lebendig, führst ins Reich des Todes und wieder heraus.* Du hast den Menschen geschaffen und ziehst deine Gläubigen zur dir, dass sie Ruhe finden. Deine Geschöpfe wandelst du und gibst ihnen eine neue Gestalt; aber du allein bist unveränderlich, unvergänglich und ewig. Wir bitten dich für N. N. Lass ihn ruhen in Frieden und erwecke ihn am Tage, den du bestimmt hast nach deiner Verheißung. Gib ihm teil an den ewigen Freuden. Gedenke nicht seiner Sünden und gib, dass sein Ausgang voll Friede sei. Heile die Trauer der Lebenden durch deinen tröstlichen Geist und schenke uns allen ein seliges Ende durch Jesus Christus, deinen Sohn. Amen!
* Bei der Formulierung des obigen Gebets hat sich Bischof Serapion am ersten Buch Samuel orientiert. Da heißt es:
"Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des Herrn, und er hat die Erde darauf gesetzt." (1. Samuel 2, 6-8 / Übersetzung: Luther 2017)
↓ Weiter: Ein mittelalterlicher Valetsegen
"Valet" ist ein altes Wort für Abschiedsgruß. Valet kann man übersetzen mit: "Leb wohl!". Dieser Valetsegen wurde im Mittelalter in lateinischer Sprache den Sterbenden am Sterbebett zugesprochen, wie auch den Verstorbenen am offenen Grab.
Es segne dich Gott, der Vater, der dich nach seinem Bild geschaffen hat. Es segne dich Gott, der Sohn, der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Es segne dich Gott, der heilige Geist, der dich zum Leben gerufen und geheiligt hat. Gott, der Vater und der Sohn und der heilige Geist, geleite dich durch das Dunkel des Todes. Er sei dir gnädig im Gericht und gebe dir Frieden und ewiges Leben. Amen!
Segen aus dem 8. Jahrhundert zur Verabschiedung einer verstorbenen Person
Google KI schreibt zu Valetsegen: Der Name Valetsegen leitet sich vom lateinischen "valere" (lebe wohl) ab und der Segen wendet sich an Gott, um den Verstorbenen ihm anzuvertrauen, oft unter Verwendung der trinitarischen Formel (Vater, Sohn, Heiliger Geist) und der Bitte um ewigen Frieden.
↓ Weiter: Altes schlesisches Trauergebet
Allmächtiger, ewiger Gott, lieber himmlischer Vater! Wir danken deiner milden Güte und Barmherzigkeit, dass du diese unsere Mitschwester in Christo hast selig entschlafen lassen und sie mit Gnaden von diesem Jammerthal zu dir genommen in den Himmel. Wir zweifeln nicht, dass ihre Seele nun daheim ist bei dem Herrn, und dass du ihren Leib, den wir hier zur Erde bestatten, an jenem Tage zur ewigen Herrlichkeit wieder auferwecken wirst. Wir erbitten deine Barmherzigkeit, wir bitten, du wollest durch deine Gnade auch uns in wahrer Buße, rechtem Glauben und aller Gottseligkeit allezeit fest behalten: Damit wir hier auf Erden christlich leben und endlich in Christo Jesu ein selig Sterbestündlein erlangen. Am jüngsten Tage aber zum ewigen Leben auferstehen durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, unsern Herrn. Amen!
Wenn ein Verstorbener eine starke Bindung bzw. Erinnerung an seine frühere oder jetzige Heimat hat, so eignet sich als Gebet bzw. Lesungstext in der Trauerhalle und am Grab ein Heimattext. Im Kapitel Trauersprüche zeigen wir dazu Heimatlieder und Heimatgedichte.
Weiter: ↓ Mittelalterliche Trauerlieder
Mitten wir im Leben sind
Auf ein Bestattungsgebet aus dem 9. Jahrhundert geht der folgende Text zurück. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde dazu eine Melodie geschrieben. Es war lange eines der beliebtesten kirchlichen Bestattungslieder.
Mitten wir im Leben sind wir mit dem Tod umfangen. Wen suchen wir, der Hilfe tu, dass wir Gnad erlangen? Das bist du, Herr, alleine. Uns reuet unser Missetat, die dich, Herr, erzürnet hat. Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott, heiliger barmherziger Heiland, du ewiger Gott, lass uns nicht versinken in des bittern Todes Not. Kyrieleison.
(Evangelisches Gesangbuch Nr. 518 / Gotteslob 654)
Auf der Seite Predigtpreis ist zum Lied "Mitten wir im Leben sind" eine Predigt.
Zum Paradies mögen Engel dich geleiten!
Der folgende Text ist ein mittelalterliches Gebet für einen Verstorbenen. Im katholischen Kirchengesangbuch Gotteslob finden wir dazu eine Melodie und die Empfehlung, diesen Beerdigungsgesang zum Sarggeleit (auf dem Weg zum Grab) zu singen.
Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen, und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen.
(Gotteslob Nr. 515 - Als Lied auf dem Weg zur letzten Ruhestätte)
Haben solch alte, traditionelle Trauergebete heutzutage noch Platz in einer Trauerzeremonie?
Wir zeigen diese alten Trauergebete, damit man sieht, mit welchen Worten in früheren Zeiten in der Trauerhalle und am Grab gebetet wurde. Doch es gibt auch heute noch Gründe, einen solchen traditionellen Trauertext zum Abschied in der Trauerkirche, der Trauerhalle oder am Grab zu sprechen: Vielleicht hat die verstorbene Person eine Liebe zu traditionellen Texten oder ihre Wurzeln in der Region, aus der das alte Bestattungsgebet kommt.
Es gibt spezielle Trauersituationen, in denen heute noch eines der ganz alten Kirchengebete gesprochen werden kann - wie es schon seit Jahrhunderten bei der Begräbnisfeier gebetet wird. So kann ein solcher Trauertext z. B. angebracht sein, wenn der Verstorbene ein Liebhaber alter (liturgischer) Texte war oder man sich ausdrücklich in die Reihe der Ahnen stellen möchte und sich mit einem alten Gebet ihnen verbunden fühlt.
Alle Trauergebete für Trauerkirche / Trauerkapelle / Grab:
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