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Befiehl du deine Wege

"Befiel du deine Wege" ist als ökumenischer Choral in der evangelischen und katholischen Kirche gleichermaßen bekannt. Wir finden es im Evangelischen Gesangbuch (EG 361) und im Gotteslob (GL 418).

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Text der zwölf Strophen

Noten: Befiehl du deine Wege

Geschichte des Liedes

Strophen zusammenstellen

Hörbeispiele und Downloadmöglichkeit


Gemeindegesang zur Orgelbegleitung

Text: Befiehl du deine Wege

"Befiehl du deine Wege" ist ein langer Text von Paul Gerhardt. Für die Beisetzung oder zum Totengedenken wählen sie zwei bis vier Verse aus. Weiter unten auf dieser Seite finden Sie Vorschläge zur Auswahl von Strophen und zur Kombination einzelner Verse mit anderen Liedtexten.

1. Befiehl du deine Wege / und was dein Herze kränkt / der allertreusten Pflege / des, der den Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden / gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch Wege finden, / da dein Fuß gehen kann.

2. Dem Herren musst du trauen, / wenn dir's soll wohlergehn; / auf sein Werk mußt du schauen, / wenn dein Werk soll bestehn. / Mit Sorgen und mit Grämen / und mit selbsteigner Pein / lässt Gott sich gar nichts nehmen, / es muss erbeten sein.

3. Dein ewge Treu und Gnade, / o Vater, weiß und sieht, / was gut sei oder schade / dem sterblichen Geblüt; / und was du dann erlesen, / das treibst du, starker Held, / und bringst zum Stand und Wesen, / was deinem Rat gefällt.

4. Weg hast du allerwegen, / an Mitteln fehlt dir's nicht; / dein Tun ist lauter Segen, / dein Gang ist lauter Licht; / dein Werk kann niemand hindern, / dein Arbeit darf nicht ruhn, / wenn du, was deinen Kindern / ersprießlich ist, willst tun.

5. Und ob gleich alle Teufel / hier wollten widerstehn, / so wird doch ohne Zweifel / Gott nicht zurücke gehn; / was er sich vorgenommen / und was er haben will, / das muss doch endlich kommen / zu seinem Zweck und Ziel.

6. Hoff, o du arme Seele, / hoff und sei unverzagt! / Gott wird dich aus der Höhle, / da dich der Kummer plagt, / mit großen Gnaden rücken; / erwarte nur die Zeit, / so wirst du schon erblicken / die Sonn der schönsten Freud.

7. Auf, auf, gib deinem Schmerze / und Sorgen gute Nacht, / lass fahren, was das Herze / betrübt und traurig macht; / bist du doch nicht Regente, / der alles führen soll, / Gott sitzt im Regimente / und führet alles wohl.

8. Ihn, ihn lass tun und walten, / er ist ein weiser Fürst / und wird sich so verhalten, / dass du dich wundern wirst, / wenn er, wie ihm gebühret, / mit wunderbarem Rat / das Werk hinausgeführet, / das dich bekümmert hat.

9. Er wird zwar eine Weile / mit seinem Trost verziehn / und tun an seinem Teile, / als hätt in seinem Sinn / er deiner sich begeben / und sollt'st du für und für / in Angst und Nöten schweben, / als frag er nichts nach dir.

10. Wird's aber sich befinden, / dass du ihm treu verbleibst, / so wird er dich entbinden, / da du's am mindsten glaubst; / er wird dein Herze lösen / von der so schweren Last, / die du zu keinem Bösen / bisher getragen hast.

11. Wohl dir, du Kind der Treue, / du hast und trägst davon / mit Ruhm und Dankgeschreie / den Sieg und Ehrenkron; / Gott gibt dir selbst die Palmen / in deine rechte Hand, / und du singst Freudenpsalmen / dem, der dein Leid gewandt.

12. Mach End, o Herr, mach Ende / mit aller unsrer Not; / stärk unsre Füß und Hände / und lass bis in den Tod / uns allzeit deiner Pflege / und Treu empfohlen sein, / so gehen unsre Wege / gewiss zum Himmel ein.

Text: Paul Gerhardt 1653 / Melodie: Bartholomäus Gesius 1603; bei Georg Philipp Telemann 1730

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Noten: Befiehl du deine Wege

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B) PDF Noten zum Ausdrucken: "Befiehl du deine Wege"

Informationen zum Lied

Der Autor von "Befiehl du deine Wege" ist Paul Gerhardt. Er hat kurz nach dem dreißigjährigen Krieg den Text geschrieben, im Jahr 1653. Der Theologe Paul Gerhardt, geboren 1607, hatte ein schweres Leben, das bestimmt war von Leid. Als er vierzehn war, waren Vater und Mutter schon verstorben und Pest-Epidemien und der dreißigjährige Krieg bestimmten den größten Teil seines Lebens. Von fünf seiner Kinder starben vier früh. Leid ist der Hintergrund seiner Texte, die Trost, Ermunterung und Gottvertrauen vermitteln wollen. Zum Teil entstanden sie am Sterbebett seiner Kinder oder während er seiner trauernden Frau die Hand hielt.

Der Text von "Befiehl du deine Wege" weißt eine interessante Besonderheit auf: Die ersten ein bzw. zwei Worte der zwölf Verse ergeben hintereinander den Satz: "Befiehl dem Herren deine Wege und hoff auf ihn, er wird’s wohl machen." Das ist der bekannte Vers fünf des Trost-Psalms 37.

"Befiehl du deine Wege" war ursprünglich ein Gedicht, später erst wurde es vertont. Paul Gerhardt hat nicht die Melodie geschrieben. Man spricht allgemein von Paul-Gerhardt-Liedern; doch Paul Gerhardt ist nur der Textdichter der Lieder, die seinen Namen tragen. Die Melodie stammt von Bartholomäus Gesius aus dem Jahr 1603 und wurde 1730 von Georg Philipp Telemann überarbeitet.

Das Lied "Das Jahr geht still zu Ende" (EG 63) hat dieselbe Melodie wie "Befiehl du deine Wege". Findet die Beerdigung bzw. Trauerfeier zum Jahresende statt, so empfiehlt es sich, Texte beider Lieder zu kombinieren - mehr Hinweise dazu im folgenden Abschnitt!

Auswahl und Zusammenstellung der Verse

Wie alle Paul-Gerhardt-Lieder ist auch "Befiehl du deine Wege" sehr lang. Für den gemeinsamen Gesang im Rahmen der Trauerfeier genügt es, wenn man 3 bis 4 Verse auswählt.

Tipp

Der alte Choral "Das Jahr geht still zu Ende" hat dieselbe Melodie wie "Befiehl du deine Wege"; man kann die Strophen also miteinander kombinieren. Singen Sie z. B. den ersten Vers von "Befiehl du deine Wege" gefolgt vom ersten oder zweiten Vers von "Das Jahr geht still zu Ende":

Erste Strophe von 'Befiehl du deine Wege':
Befiehl du deine Wege / und was dein Herze kränkt / der allertreusten Pflege / des, der den Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden / gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch Wege finden, / da dein Fuß gehen kann.

Erste und zweite Strophe von 'Das Jahr geht still zuende':
Das Jahr geht still zu Ende, / nun sei auch still, mein Herz. / In Gottes treue Hände / leg ich nun Freud und Schmerz / und was dies Jahr umschlossen, / was Gott der Herr nur weiß, / die Tränen, die geflossen, / die Wunden brennend heiß.

Warum es so viel Leiden, / so kurzes Glück nur gibt? / Warum denn immer scheiden, / wo wir so sehr geliebt? / So manches Aug gebrochen / und mancher Mund nun stumm, / der erst noch hold gesprochen: / du armes Herz, warum?

Tipp

Die Texte verschiedener Choräle können zur Melodie von "Befiehl du deine Wege" gesungen werden. Dazu gehören: Ich bin ein Gast auf Erden sowie Noch kann ich es nicht fassen. Da auch diese Texte für die Gestaltung des Begräbnisses bzw. der Trauerfeier geeignet sind, lassen sich einzelne Verse gut miteinander kombinieren.

Verbinden Sie z. B. Vers 1 von "Befiehl du deine Wege" mit Vers 7 bzw. 11 von "Ich bin ein Gast auf Erden":


Vers 1 von "Befiehl du deine Wege"

1. Befiehl du deine Wege / und was dein Herze kränkt / der allertreusten Pflege / des, der den Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden / gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch Wege finden, / da dein Fuß gehen kann.


Vers 7 des Liedes "Ich bin ein Gast auf Erden"

Mein Heimat ist dort droben, / da aller Engel Schar / den großen Herrscher loben, / der alles ganz und gar / in seinen Händen träget / und für und für erhält, / auch alles hebt und leget, / wie es ihm wohlgefällt.


Vers 11 des Liedes "Ich bin ein Gast auf Erden"

11. Du aber, meine Freude, / du meines Lebens Licht, / du ziehst mich, wenn ich scheide, / hin vor dein Angesicht / ins Haus der ewgen Wonne, / da ich stets freudenvoll / gleich wie die helle Sonne / mit andern leuchten soll.

Die klassischen Trauerlieder:

⇒ 1 Großer Gott, wir loben dich

⇒ 2 Wir sind nur Gast auf Erden

⇒ 3 So nimm denn meine Hände

⇒ 4 Maria breit den Mantel aus

⇒ 5 Tut mir auf die schöne Pforte

⇒ 6 Ich bin ein Gast auf Erden

⇒ 7 Noch kann ich es nicht fassen

⇒ 8 Befiehl du deine Wege

⇒ 9 Das Jahr geht still zu Ende

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