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Beileidknigge 2 - So drückt man Beileid aus

Regeln für das Schreiben von Beileidkarten und Kondolenzbriefen

Beileid per Telefon, SMS, E-Mail möglich?

Wie schreibt man - an wen schreibt man Beileid?

Geld oder Blumen zum Beileid?

Zum Friedhof und Beerdigung ohne Einladung?

Wie verhalten sich Hinterbliebene?

Beileid - so persönlich wie möglich

Menschliche Nähe zeigen

Ein teilweise von Hand geschriebener Beileidbrief bzw. eine selbst gefertigte Kondolenzkarte drücken am besten die Nähe zu den Trauernden aus.

Muss das Beileid handschriftlich sein?

Der gesamte Text der Kondolenzkarte bzw. des Beileidbriefes muss nicht handgeschrieben sein (wie ich im vorherigen Kapitel erklärt habe). Ein passender Trostspruch oder Trauergedicht kann gern eingedruckt sein oder vom Kondolierenden eingegklebt werden. Gern dürfen Sie auch eine ausgedruckte tröstende Geschichte dazulegen. Doch ein paar persönliche Worte sollten handschriftlich in den Brief oder auf die Karte geschrieben werden.

Beileid telefonisch wünschen?

Kann man die Hinterbliebenen nicht besser anrufen, statt ihnen zu schreiben?

Wenn man ein enges Verhältnis zur trauernden Person hat und auch sonst öfters mit ihr telefoniert, so ist ein Telefonanruf angebracht.

Falls man im Ausland unterwegs ist, und die postalische Nachricht zu spät ankommen wird, so sollte man ebenso zum Hörer (Handy) greifen.

Doch das telefonisch ausgedrückte Beileid ersetzt nicht die schriftliche Kondolenz. Schreiben Sie zusätzlich zumindest ein paar Worte, denn die Hinterbliebenen sammeln die schriftlichen Beileidbekundungen - da sollte Ihre nicht fehlen. Sie können im Text Bezug auf das Telefonat nehmen.

SMS Kondolenzwünsche simsen oder per WhatsApp schicken?

Darf man die Beileidbekundungen per SMS verschicken?

Hier gilt, was ich im vorherigen Absatz zum "Beileid per Telefon" gesagt habe. Also: Wenn Sie mit der trauernden Person sehr vertraut sind und regelmäßig mit ihr über das Smartphone Nachrichten austauschen, so ist das ein guter Weg, Betroffenheit unmittelbar mitzuteilen. - aber nur dann!

Jugendliche, die dem Freund bzw. der Freundin zum Tod eines Angehörigen eine Kurzmitteilung aufs Smartphone schicken, werden nicht zusätzlich postalisch kondolieren. In dem Fall sieht die Beileidbekundung sicherlich anders aus. Das ist auch o.k., etwa so:

Tut mir Leid mit deiner Oma - Ich denk an dich!

@ Mitgefühl per E-Mail mitteilen?

Auch hier verhält es sich ähnlich wie beim kondolieren per Telefon, SMS oder KurzmitteilungsApp. Wenn man mit dem Empfänger regelmäßig E-Mails austauscht, so kann man ihm auf diesem digitalen Weg schnell das Mitgefühl ausdrücken.

Beschränkt sich der E-Mail-Kontakt üblicherweise auf dienstliche bzw. geschäftliche Bereiche, so macht eine private Mail natürlich nur Sinn, wenn man sicher ist, dass der Empfänger auch seine privaten Mails regelmäßig checkt.

Die äußere Form des Beileidsschreibens - Trauer stilvoll bekunden

Bei der inhaltlichen Gestaltung Ihres Beileids folgen Sie in erster Ihrem Mitgefühl! Doch für die Form des Kondolierens gibt es einige Benimmregeln, die Sie bedenken sollten:

Keine Post mit schwarzem Rand als Kondolenzschreiben!

Vermeiden Sie Karten, Briefpapier und Briefumschläge mit schwarzem Rand. Benutzen Sie weißes, neutrales Papier und ebensolche Kuverts. Post mit schwarzem Rand benutzen die Hinterbliebenen, um die Todesnachricht zu verschicken und so das Ableben einer lieben Person bekannt zu geben.

Beileidkarte nicht als einfache Postkarte verschicken!

Das versteht sich eigentlich von selbst: Trauerpost wird natürlich nicht als Postkarte verschickt, sondern im Briefumschlag, das gilt auch für die Kondolenzkarte. Diese Beileidkarte sollte eine Faltkarte sein - also eine Doppelkarte, die man aufklappen kann. Das Kuvert sollte "edel" sein, also gefüttert.

Wer sind die Empfänger der Beileidbekundung?

Man drückt sein Beileid nur gegenüber den nahen Angehörigen aus. Man kondoliert also Ehepartnern, den Eltern, Kindern, Schwiegersöhnen, Schwiegertöchtern. Diese nächsten Familienangehörigen sind Empfänger der Kondolenzschreiben. Doch auch Lebenspartnern spricht man Beileid aus.

Man kondoliert nicht den entfernten Verwandten, auch nicht den Arbeitskollegen, Vereinskameraden, Nachbarn - so sehr sie auch unter dem Verlust leiden.

Hat man zu einer hinterbliebenen Person ein besonders enges Verhältnis, so wird man ihr das Mitgefühl in einem gesonderten Schreiben mitteilen - zusätzlich zu der Kondolenzkarte an die anderen Trauernden.

Wenn möglich, adressieren Sie das Beileidschreiben direkt:

"Inge Bergemann" oder "Klaus Helfenderich" oder "Inge & Klaus Sudenkamp" oder "Familie Bergmansutering"

Weiter: ↓ Legt man Geld zur Kondolenzkarte?

Ein kleines tröstendes Geschenk an Trauernde

Tiefer und liebevoller kann trösten nicht sein!

Blick ins Buch:

Titelbild des Buches 'Liebe wird sein, Liebe, was sonst!'

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Geld oder Blumen zum Beileidschreiben legen?
Übergibt man etwas als Kondolenzgabe?

Legt man Geld in den Kodolenzbrief?

Einen Geldschein darf man gern zur Beileidkarte legen.

Geldschein in der Beileidkarte

Das ist nicht pietätlos oder oberflächlich. Dieser Betrag soll ja kein Trost sein. Es ist ein sehr praktischer Beitrag für die Gestaltung der Trauerfeier und den Schmuck der letzten Ruhestätte. Gerade bei Nachbarschaften ist es üblich, für den Grabschmuck zu sammeln und den Betrag der Kondolenzkarte beizulegen - ein guter Brauch, lassen Sie sich den nicht schlecht reden!

Im Kapitel Nachbarn beschreibe ich ausführlich den positiven Brauch, Geld zur Beileidbekundung zu legen.

Bringt oder schickt man Blumen als Ausdruck des Beileids?

Mit dem Beileidschreiben schickt man keine Blumen an die Hinterbliebenen!

Ebenso bringt man keine Blumen zum Kondolenzbesuch mit. (In einigen Regionen Deutschlands soll es den Brauch geben, den nächsten Angehörigen weiße Lilien zum Trauerbesuch mitzubringen - o.k., wenn das so Brauch ist.)

Eine Blume oder ein Blumensträußchen kann man zur Beisetzung ins offene Grab werfen - da sind die Blumen ein letzter, lieber Gruß - kein Zeichen des Beileids!

Möchte man Blumen für den Grabschmuck "spenden", so beauftragt man ein Blumengeschäft bzw. direkt die Friedhofsgärtnerei. Die Blumen werden dann direkt zur Trauerfeierlichkeit geliefert.

Ein besonderes Andenken

Es kann sein, dass man als Kondolierender einen Gegenstand besitzt, der in besonderer Weise an die verstorbene Person erinnert: Ein Foto - vielleicht von einer gemeinsamen Feier / Ein Musikstück auf CD, welches die Verstorbene gern hörte / Ein kleiner Gegenstand, von dem sie angetan war. Es ist schön, wenn Sie einen solchen zeichenhaften, symbolischen Gegenstand der Person überlassen, die dem Verstorbenen am nächsten stand. Legen Sie den Erinnerungsgegenstand aber nicht dem Beileidschreiben bei. Bringen Sie ihn auch noch nicht zum Kondolenzbesuch. Später, zwei Wochen nach der Beisetzung, können Sie diesen Gegenstand überreichen oder mit ein paar Begleitsätzen schicken:

Dieser Gegenstand erinnert so sehr an Berthold, er hat ihn immer wieder bewundert, wenn er bei uns zu Besuch war; ich denke, für Dich ist es nun ein wertvolles Erinnerungsstück.

 

Wird man zur Beerdigung eingeladen?
Geht man ohne Einladung zur Trauerfeier?

Trauergottesdienste und auch nichtkirchliche Beisetzungen sind grundsätzlich öffentlich!

Spezielle Einladungen zur Bestattung auszusprechen, ist nicht üblich! Es wird niemand eingeladen - es wird auch niemand ausgeladen.

Die Bekanntgabe des Bestattungstermins ist eine Einladung!

Erhält man eine persönliche Trauernachricht mit Angabe des Bestattungstermins, so bedeutet dies, dass die Angehörigen sich freuen, wenn man zur Bestattung kommt.

Werden in einer Zeitungsanzeige Ort und Zeit der Trauerfeierlichkeiten genannt, so so ist auch das eine ausdrückliche Einladung!

Doch selbst wenn keine Todesnachricht oder Traueranzeige veröffentlicht wurde, darf jeder, der irgendeine Beziehung zum Verstorbenen hatte, an der Bestattung gern teilnehmen

Beerdigungen sind grundsätzlich öffentlich!

Auf etlichen Webseiten lese ich, zu Trauerfeierlichkeiten (Trauergottesdienst / Bestattung / Beisetzung) dürfe man nur kommen, wenn man eingeladen ist - das ist nicht richtig! Trauergottesdienst und Trauerzeremonie auf dem Friedhof sind keine private Angelegenheiten! Diese sind öffentlich. Es darf also jeder gern kommen!

Denn ebenso wie die Familie dabei Abschied nimmt, verabschiedet sich die Gemeinschaft in der die verstorbene Person lebte. Das sind Nachbarschaft, Dorfgemeinschaft, Glaubensgemeinschaft - diese Menschen gehören natürlich zur Trauerfeier. Niemand darf ihnen die Teilnahme untersagen.

Christliche Gemeinden verabschieden ihre Verstorbenen

In den Kirchen werden die Verstorbenen in den Abkündigungen genannt. Gestorbene Gemeindeglieder abgekündigt, das heißt, ihr Ableben und die Beisetzung werden in bekannt gegeben.

Die Angehörigen müssen (dürfen) also damit rechnen, dass auch Personen zur Trauerfeier und ans Grab kommen, denen sie selbst das Ableben sowie die Bestattung nicht mitteilten.

In vielen Regionen gibt es noch die Totenglocke bzw. Sterbeglocke, die den Tod eines Gemeindemitgliedes lautstark bekannt gibt. In nahezu allen christlichen Gemeinden rufen Kirchenglocken öffentlich zum Trauergottesdienst und zur Beisetzung.

Jeder, der sich angesprochen fühlt, darf also gerne an Beisetzungsfeierlichkeiten teilnehmen.

 

Beisetzung im kleinen privaten Kreis?

Beisetzungen im engsten Familienkreis sind befremdlich - aber es gibt sicherlich vereinzelt gute Gründe dafür.

Die Bestattung eines Menschen ist traditionell öffentlich! Man schließt niemanden aus, der das Bedürfnis hat, sich zu verabschieden. Im vorherigen Absatz habe ich dies ausführlich erklärt. Möchte man also eine Beerdigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit, so geht dies nur, wenn man den Todesfall sowie Ort und Zeit der Bestattung verheimlicht.

Ist die verstorbene Person Mitglied einer Glaubensgemeinschaft (z.B. Christ in der evangelischen bzw. katholischen Kirche), so kann man die zuständigen Geistlichen bitten, Todesfall und Beerdigungstermin nicht abzukündigen. Diesem Wunsch können die Pfarrer / Pfarrerinnen entsprechen, sie müssen es aber nicht. Denn die verstorbene Person ist nicht "Eigentum" der Familie, sondern Teil der Gemeinschaft wie Kirchengemeinde, Nachbarschaft, Verein. Diese Menschen haben ein Recht darauf, Abschied zu nehmen.

Vorher eine "heimliche" Bestattung anzukündigen, gehört sich nicht. Fand eine solche Bestattung im kleinen Kreis statt, so ist es sinnvoll, hinterher bekannt geben:

Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

 

Verhalten der Trauernden - Auch Angehörige haben Pflichten!

Möchten die Angehörigen keine Beileidsbesuche, so kann das auf der Traueranzeige vermerkt sein:

Wir bitten, von Kondolenzbesuchen und Beileidsbekundungen am Grab Abstand zu nehmen.

Dank für Beileidsbekundungen und Mitgefühl

Die Hinterbliebenen bedanken sich für Beileidsbekundungen. Während das Beileid unmittelbar - also so schnell wie möglich - ausgedrückt werden sollte, gibt es für die Trauerdanksagung keine zeitlichen Regeln: Die Trauernden dürfen soviel Zeit verstreichen lassen, wie sie mögen, bis sie sich persönlich bedanken. Eine traditionelle Regel ist, dass der Trauerdank vierzig Tage nach der Beisetzung ausgesprochen wird. Dieser Dank geschieht per Dankesschreiben oder mit einer öffentlichen Zeitungsanzeige.

Hat man sich bei vielen Menschen zu bedanken, so kann man Dankeskarten drucken lassen. Auch in der Zeitung kann man öffentlich seinen Dank ausdrücken. Im Kapitel NACHHER / ERINNERUNG Danksagungen finden Sie viele Vorlagen für Trauerdanksagungen.

Persönliche und besonders einfühlsame Beileidsschreiben / Kondolenzschreiben sollte man auch persönlich beantworten.

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Weitere Kapitel zum Beileid:

Kondolenzschreiben - Textbausteine

Kurze Kondolenztexte

Trösten - Was sagt man?

Beileid zum Tod von Ehefrau / Ehemann

Kondolieren zum Tod von Vater / Mutter / Großeltern

Kondolenztexte zum Tod von Sohn / Tochter / Kind

Nachbarschaft kondoliertv Beileidtexte bei Unfalltod / tragischer Tod

Kondolenzkarten selbst basteln und gestalten

Sprüche für Beileidkarten

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